Thomas Nipperdey

deutscher Historiker; Prof. in Karlsruhe, Berlin und München; Veröffentl. u. a.: "Deutsche Geschichte 1800-1866. Bürgerwelt und starker Staat", "Deutsche Geschichte 1866-1918. Arbeitswelt und Bürgergeist"

* 27. Oktober 1927 Köln

† 14. Juni 1992 München

Herkunft

Thomas Hans Günther Nipperdey, ev., war der Sohn des bekannten Juristen Hans C. Nipperdey (1895-1968; zuletzt Präsident des Bundesarbeitsgerichtes) und wuchs im Milieu des protestantischen Bildungsbürgertums auf, dem er zeitlebens verbunden blieb. Zu seinen Vorfahren zählte auch der Jenaer Professor für klassische Philologie Karl Ludwig Nipperdey (1821-1875).

Ausbildung

Nach dem Besuch der Schulen studierte N. zuerst Philosophie, dann Geschichte an den Universitäten Köln, Göttingen und Cambridge. 1953 promovierte er über "Positivität und Christentum in Hegels Jugendschriften" in Köln zum Dr. phil. Mit der Habilitationsschrift "Die Organisation der deutschen Parteien vor 1918" (61) machte er erstmals auf sich aufmerksam.

Wirken

1957-63 arbeitete N. am Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen, wo er von 1961 bis 1963 auch als Privatdozent las. 1963 wurde er Ordinarius für Geschichte an der Technischen Hochschule in Karlsruhe, 1967 übernahm er einen Lehrstuhl an der Freien Universität Berlin, an der sich N., der sich damals dem liberaleren Flügel der Sozialdemokratie verpflichtet fühlte, in der Folge auch hochschulpolitisch engagierte und ...